Zivilprozessrecht im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit

Zivilprozessrecht im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit

Veranstalter
Prof. Dr. Martin Löhnig (Regensburg) (Universität Regensburg)
Ausrichter
Universität Regensburg
Veranstaltungsort
Regensburg und/oder ZOOM
PLZ
93040
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.09.2021 -
Von
Martin Löhnig, Fakultät für Rechtswissenschaften, Universität Regensburg

Die nach dem Zusammenbruch der staatlichen Gliederung in der Mitte Europas infolge des „Großen Krieges“ neu entstandenen Nationalstaaten übernahmen vielfach zunächst das bislang auf ihrem Territorium geltende Recht. Jedoch strebte man alsbald nach der Schaffung einer eigenen Rechtsordnung durch den Erlass von Kodifikationen in den zentralen Rechtsbereichen. Eine zentrale Rolle spielte hierbei die Vereinheitlichung der nationalen Gerichtsverfassung und des Prozessrechts.

Zivilprozessrecht im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit

Bei der Entwicklung einer neuen Zivilprozessordnung standen zwei ganz unterschiedliche Modelle zur Wahl. Zum einen die liberal geprägte deutsche „Reichszivilprozeßordnung“ von 1877/79, deren Verfahrensmodell seine Wurzeln in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu suchen sind, nämlich in der „Bürgerlichen Prozeßordnung“ für das Königreich Hannover von 1851 und dem in Hannover erarbeiteten Modellgesetz für ein einheitliches Zivilverfahrensrecht im Deutschen Bund aus dem Jahre 1866. Zum anderen die österreichische „Zivilprozeßordnung“ von 1895/98, die das Modell des sozialen Zivilprozesses etabliert hat. Sie wollte keine Ordnung für Rudolf Iherings „Kampf ums Recht“ sein, sondern „als staatliche Wohlfahrteinrichtung“ (Franz Klein) und Mittel der Gesellschaftspolitik dienen. Darüber hinaus war auch das französische Zivilverfahrensrecht („Code de procédure civile“ von 1807), obschon dessen Kodifikation bereits mehr als hundert Jahre zurücklag, noch immer ein wichtiger Orientierungspunkt der Reformdiskussion.

Es lassen sich zahllose spannende Fragen an die zahlreichen während der Zwischenkriegszeit in den neugegründeten mitteleuropäischen Staaten entstandenen Entwürfe und Gesetzbücher stellen.

Programm

Es referieren am 23. September 2021 präsentisch an der Universität Regensburg und/oder via ZOOM:

Kamila Staudigl-Ciechowicz (Wien)
Martin Löhnig (Regensburg)
Eszter Cs. Herger (Pečs)
Anna Stawarska-Rippel (Katowice)
Petra Skřejpková (Praha)
Mirela Kresić/Dunja Milotić (Zagreb)

Anmeldungen bitte an: rechtskultur@ur.de

Kontakt

rechtskultur@ur.de

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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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